Kunstvoll gewickelt – Vier altägyptische Vogelmumien Ausstellung geschlossen

Im alten Ägypten wurden nicht nur Menschen, sondern auch Tiere mumifiziert. Bei Ausgrabungen fand man zahlreiche einbalsamierte Katzen, Hunde, Vögel, vereinzelt sogar Krokodile, Gazellen und Affen. Seit einigen Jahren werden diese faszinierenden Objekte erforscht. Die textilen Bestandteile dieser Mumien bekamen bisher jedoch nur wenig Aufmerksamkeit. Nun konnte die Abegg-Stiftung einen Beitrag zur aktuellen Forschung leisten. Im Rahmen einer Abschlussarbeit im Studiengang Textilkonservierung/- restaurierung wurden vier Vogelmumien eingehend untersucht, dokumentiert und behutsam restauriert. Es handelt sich um zwei Falken, eine Ibis- und eine Scheinmumie aus dem Bibel + Orient Museum in Freiburg i. Üe. Bevor sie wieder zu ihrem Besitzer zurückkehren, werden sie für rund zwei Monate in Riggisberg ausgestellt. Pressetext herunterladen

Scheinmumie

Dieses Mumienbündel ist in der Form eines mumifizierten Vogels gestaltet, enthält aber – wie eine Röntgenaufnahme gezeigt hat – keine tierischen Bestandteile. Trotzdem ist sein Inhalt sorgfältig in mehrere Stoffschichten gehüllt, mit Faden umschlungen und mit verschiedenfarbigen Gewebestreifen V-förmig eingewickelt. Zudem hat die Scheinmumie aufgemalte Gesichtszüge und Verzierungen auf der Brust. | Ägypten, ptolemäische Periode, 3.– 1. Jahrhundert v. Chr.; pflanzliches Material, verschiedene Leinengewebe und Leinenfaden; Freiburg i. Üe., Bibel + Orient Museum, Inv. Nr. ÄFig 2000.6

Falkenmumie

Die Vorderseite dieses Mumienbündels ist mit
einem raffinierten Kassettenmuster verziert. Es
besteht aus dunkel eingefärbten und ungefärbten
hellen Leinenstreifen, die, jeweils vom
nachfolgenden Streifen leicht überlappt, parallel
oder rechtwinklig ausgerichtet sind. | Ägypten,
ptolemäische Periode, 3.–1. Jahrhundert
v. Chr.; mumifizierter Tierkörper, verschiedene
Leinengewebe und Leinenfaden; Freiburg i. Üe.,
Bibel + Orient Museum, Inv. Nr. ÄFig 1999.5