Sonderausstellung Die Blütezeit Indiens – Textilien aus dem Mogulreich 27. April bis 9. November 2025

Unter der Herrschaft der Mogul-Dynastie (1526–1858) erlebte Indien eine wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit. Auch die Textilkunst war damals hoch entwickelt. Für die zahlreichen Fürstenhöfe des Reiches entstanden kunstvoll gemusterte Seidengewebe, mehrfarbige Samte und feine Wirkereien. Sie wurden für Kleidung und in der Innendekoration verwendet. Wegen des tropischen Klimas blieben in Indien jedoch nur wenige Textilien aus jener Epoche erhalten. Pressetext | Communiqué de presse

Samtgewebe

Seidensamte mit mehrfarbigem Flor und Metallfäden zählen zu den kostbarsten Textilien. Eingewanderte persische Meister bereicherten um 1600 die indische Samtweberei mit webtechnischen und motivischen Innovationen. | Teppich aus Samt, Seide und Metallfäden, Westindien (Gujarat) oder Iran (Yazd), frühes 17. Jahrhundert, Inv. Nr. 5831

Textiles Mobiliar

Die Einrichtung indischer Paläste bestand überwiegend aus Textilien. Seidene Behänge schmückten die Wände oder hingen als aufrollbare Türen vor einem Durchgang. Teppiche und dicke Polsterrollen mit dekorativen Bezügen boten Sitzkomfort am Boden. | Samtbehang mit grosser Pflanze, Seide und Metallfäden, Indien (Gujarat oder Delhi), Mitte 17. Jahrhundert, Inv. Nr. 5799

Textilien im Bild

Szenen aus dem Leben der Mogul-Kaiser und der hinduistischen Mythologie wurden von höfischen Künstlern in Miniaturmalereien festgehalten. Die farbenfrohen Darstellungen zeigen auch die vielseitige Verwendung von Textilien. | Kaiser Akbar auf einer Jagdexpedition, Pigmentmalerei auf Papier, Delhi oder Agra (Uttar Pradesh), Nar Singh zugeschrieben, 1595–1600

Wirkereien aus Zentralindien

Auf dem Hochplateau des Dekkan entstanden im 19. Jahrhundert feine Gewebe mit baumwollenen Kettfäden und Goldfäden im Schuss. Die mit farbigen Seidenfäden eingewirkten Schmuckfelder zeigen bunte Blüten und Vögel. | Bordüre mit Pfauen und Sittichen, Wirkerei in Seide, Baumwolle und Metallfäden, West- oder Zentralindien, Mitte 19. Jahrhundert, Inv. Nr. 1540

Exportgüter

Reservegefärbte Baumwollstoffe aus Gujarat in Westindien waren aufgrund der hohen Qualität ihres Materials und der Lichtechtheit ihrer Farben auch in anderen Weltregionen begehrt. Mit dem Seehandel gelangten sie bis nach Ägypten und Indonesien. | Behang mit figürlichen Szenen, Baumwolle, Westindien (Gujarat), 14.–15. Jahrhundert, Inv. Nr. 5862