Frühe Erwerbungen Werner Abegg begann in den späten 1920er Jahren, angewandte Kunst zu sammeln. Zu den in jungen Jahren erworbenen Werken zählen Textilien aus den Sammlungen von Albert Figdor, Wien, und Marczell von Nemes, München, die nach ihrem Tod versteigert wurden. | Sammlung Figdor, um 1928
Bewegende Schicksale In den 1930er Jahren wurden zahlreiche Privatsammlungen bedeutender Kunstsammler aufgelöst. Viele der ehemaligen Eigentümer waren jüdische Bürger des damaligen Deutschen Reiches, die durch die Nationalsozialisten enteignet wurden. | Pokal in Form einer Birne, Süddeutschland, (vor) 1613, Silber, vergoldet, Inv. Nr. 8.76.63
Restitution und Verkauf In einigen Fällen konnten die Erben der entrechteten Sammler später die Rückgabe der Kunstschätze an die Familien erwirken. Manche Nachkommen entschieden sich dann zur Veräusserung der Sammlung über den Kunsthandel. | Perlenfigur, Deutschland (?), 19. Jahrhundert, Perlen, Gold, Email, Edelsteine, Inv. Nr. 10.60.67
Nachkriegsjahre Während sie von 1940 bis 1960 in New York wohnten, erwarben Werner und Margaret Abegg von dort ansässigen Kunsthändlern zahlreiche Objekte aus früheren europäischen Sammlungen. Die illustre Herkunft der Stücke ist auf den Rechnungen dokumentiert. | Krummstabspitze mit Engelsbüste, Limoges, 13. Jahrhundert, Inv. Nr. 8.62.63
Osmanische Seiden Kostbare osmanische Textilien aus der ehemaligen Sammlung von Baron Edmond de Rothschild wurden 1980 durch eine Londoner Galerie verkauft. Die Abegg-Stiftung erwarb damals einige Seidengewebe, die heute zu den Glanzstücken ihrer Bestände zählen. | Seidengewebe, Osmanisches Reich, 17. Jahrhundert, Inv. Nr. 2200
Strassburger Fayencen Eine umfangreiche Gruppe Strassburger Fayencen des 18. Jahrhunderts wurde Margaret Abegg 1990 von einem Sammler als Legat hinterlassen. Sie enthält Geschirre mit Blumen- und Chinoiserie-Dekoren sowie dreidimensionale Schaustücke. | Terrine mit Platte, Strassburg, Manufaktur Hannong, 1745–1754, Inv. Nr. 3.233.90 a, b
Provenienzforschung Auch in jüngerer Zeit tauchen im Kunsthandel mitunter kostbare Textilien auf, deren Herkunft sich dank historischer Bestandskataloge auf berühmte Privatsammlungen des 19. Jahrhunderts zurückverfolgen lässt. Die Herkunftsbestimmung gehört weiterhin zu den zentralen Aufgaben der Museumstätigkeit. | Seidengewebe mit grüngoldenen Medaillons, Osmanisches Reich, 2. Hälfte 16. Jahrhundert, Inv. Nr. 5665