Im 15. Jahrhundert erreichte die italienische Seidenweberei ihren ersten grossen Höhepunkt. Städte wie Lucca, Venedig oder Florenz stiegen zu führenden Orten für den Handel und die Herstellung kostbarer Gewebe auf. Sie traten in Konkurrenz zu den traditionellen Zentren der Seidenweberei im Vorderen Orient, in Persien und China, die sie an technischer und künstlerischer Innovationskraft schon bald übertrafen. Es entstanden neuartige Muster von ungeheurer Dynamik, Ausdruckskraft und Monumentalität, die bis heute zu den grossartigsten Leistungen der europäischen Ornamentkunst überhaupt gehören.