Villa Abegg das Wohnhaus der Stifter als Museum – Führungen auf Voranmeldung, täglich vom 30. April bis 12. November 2023

Bereits bei der Gründung der Abegg-Stiftung im Jahre 1961 planten Werner und Margaret Abegg, ihr Wohnhaus dereinst der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Villa Abegg ist dementsprechend in zeitlicher wie thematischer Hinsicht als Ergänzung und Erweiterung der Sammlungen des Instituts konzipiert worden. Ende der 1960er Jahre vollendet, ist die Villa architektonisch dem oberitalienischen Barock aus dem Umfeld eines Filippo Juvara (1678-1736) verpflichtet. Die strenge Gartenanlage mit Wasserspielen steht in ähnlicher Tradition. Die Repräsentationsräume im Erdgeschoss sind mit originalen Wandverkleidungen, Lüstern und Möbeln, aber auch mit Gemälden, Skulpturen und Porzellan ausgestattet. Die Villa Abegg bewahrt den Charakter eines bewohnten Hauses, das Besucher und Besucherinnen, geladenen Gästen vergleichbar, in geführten Kleingruppen besichtigen können.
Im Rahmen der Führungen durch die Räume wird jedes Jahr einem Kunstwerk oder einer Gruppe von Objekten besonderes Augenmerk geschenkt.

Zu Gast im Museum: Seidene Chinoiserien Die beiden Gewebebahnen hängen normalerweise in einem für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Zimmer im Obergeschoss der Villa Abegg. Sie zeigen mehrere, ungewöhnlich grossformatige figürliche Szenen übereinander und waren wohl einst als Wandbespannung für ein Chinoiserie-Zimmer bestimmt. | Seidengewebe, Holland (Amsterdam), um 1750, Inv. Nr. 99 a–b

Zu Gast im Museum: Exquisites Tafelgeschirr Das elegante Porzellan-Service der Manufaktur Sèvres – eines der verschiedenen, in der Villa Abegg vorhandenen und bei festlichen Anlässen verwendeten Geschirren – ist von höchstem Anspruch. Es zählt zu den Geschenken, die Kaiser Naopleon I. 1805 für Papst Pius VII. vorgesehen hatte. | Teile eines Dessert-Service, Pâte tendre (Weichporzellan), Frankreich, Manufaktur Sèvres, 1801–1805, Inv. Nr. 3.292.01

Grosszügiges Entrée Die dem piemontesischen Barock nachempfundene Innenarchitektur der Eingangshalle zitiert das Treppenhaus des Palazzo Madama in Turin. Der eingelegte Marmorboden hat sein Vorbild unter den Arkaden des Dogenpalastes in Venedig.

Erinnerungen an Venedig Bemalte venezianische Kommoden, Tische und Stühle lassen das 18. Jahrhundert wiederaufleben. Zum Mobiliar des Zimmers gehören auch ein Spiegel und ein Kronleuchter aus farbigem Glas.